Rheine (eb) – Das 3. internationale Tanzfestival „Tanz spricht alle Sprachen“ findet am 1. 4. (Fr., 19 Uhr) in der Stadthalle Rheine statt. Die bunte Mischung aus unterschiedlichen Tanzstilen setzt sich aus professionellen Tänzern sowie aus regionalen Kinder- und Jugendtanzgruppen zusammen. Neben der Deutschen Vizemeisterin im Orientalischen Showtanz, Natasha Bastrón, sind auch andere bekannte nationale und internationale Tanzgäste anwesend, u. a. das preisgekrönte Tanzpaar Sergey und Varvara Marchenko (Foto). Nach der eineinhalbstündigen Vorstellung wird allen Gästen die Gelegenheit geboten, im Foyer der Stadthalle in angenehmer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen ihre Eindrücke auszutauschen, die Künstler persönlich anzusprechen und sich über das tänzerische Angebot in Rheine und Umgebung zu informieren. Die Eintrittskarten mit Platzvergabe sind ab 4,50 Euro in der Stadthalle Rheine, im Verein Modellierton sowie im Internet auf www.proticket.de erhältlich. |
-lv- RHEINE. Bei der Deutschen
Meisterschaft im Orientali-
schen Tanz in Hameln hat
sich die Rheinenserin Natas-
ha Bastrón den zweiten Platz
erkämpft. Die Tanzlehrerin
aus Rheine setzte sich als So-
lotänzerin gegen acht weitere
Finalistinnen in der Kategorie
Show/Fantasie durch. Drei
Minuten hatte Bastrón Zeit,
um die Jury zu überzeugen.
„Ich habe mit meinem Tanz
eine Geschichte erzählt“, sagt
sie. In einer theatralischen
Aufführung symbolisierte der
bunte Schleier der Bauchtän-
zerin etwas Wertvolles, das sie
verlor und am Ende wieder-
„In der Kategorie
Show/Fantasie darf man
mehrere Tanzstile mit Orien-
talischem Tanz vermischen
und verschiedene Requisiten
verwenden“, erklärt die frisch-
gebackene Vize-Meisterin.
„Im klassischen Bauchtanz ist
das beispielsweise nur be-
dingt möglich.“ Ganz klas-
sisch angefangen hat die 37-
Jährige dennoch: Damals
noch in ihrem Vaterland
Russland begann Bastrón mit
russischem Folklore-Tanz. Seit
1995 lebt sie in Deutschland
und erlernte in Rheine bei
den Tanzlehrerinnen Latifah
und Helen Saida den Orienta-
lischen Tanz, umgangssprach-
lich „Bauchtanz“. Bei Tanzleh-
rern und Choreografen in
Nürnberg und Berlin ließ Bas-
trón sich weiter ausbilden.
„Es gibt viele Vorurteile in
Bezug auf diesen Tanzstil“,
sagt Bastrón. „Man schreibt
dem Orientalischen Tanz oft
zu viel Erotik zu.“ Für die
Rheinenserin ist der Bauch-
tanz eine Sportart: „Man muss
dafür fit sein“, betont sie. Der
Bauchtanz selbst wiederum
trainiere den gesamten Kör-
per der Tänzer. „Bauchtanz ist
eine sehr gesunde Sportart“,
betont die Tanzlehrerin.
„Durch die fließenden Bewe-
gungen werden die Wirbel-
säule und die inneren Organe
massiert, ein Hohlkreuz wird
vermieden und der Tänzer
übt eine gesunde Körperhal-
tung."
In ihrem Auftritt bei der Deut-
schen Meisterschaft erzählte Na-
tasha Bastrón eine Geschichte
vom Verlieren und Finden.
Seit Anfang dieses Jahres
gibt die studierte Diplom-
Kauffrau in Rheine selbst
Tanzkurse. Am 1. April treten
die Vize-Meisterin und ihr
Tanzteam beim Tanzfestival
„Tanz spricht alle Sprachen“ in
der Stadthalle auf. Ab Mitte
Oktober soll ein neuer Anfän-
ger-Kurs unter Bastróns Lei-
tung beginnen.
„Egal, in welche Stilrichtung
man später geht, die Grundla-
gen sind für alle gleich“, sagt
Bastrón. „Die Tänzer müssen
erst einmal fit werden. Außer-
dem trainieren sie, Kopf, Ar-
me und Hüften getrennt von-
einander zu bewegen.“ Später
können die Tänzer sich auf
verschiedene Tanzstile spezia-
lisieren.
„Der Bauchtanz wird mitt-
lerweile mit den unterschied-
lichsten Tanzstilen gemischt“,
sagt die Rheinenserin. So flie-
ßen beispielsweise Elemente
aus dem Ballett, Hip-Hop oder
aus Lateinamerikanischen
Tänzen in die Darbietungen
mit ein. „Es gibt sogar eine
Richtung, bei der die Tänzer
zu Heavy Metal tanzen“, sagt
Bastrón und lacht: "Aber dazu, das auszuprobieren, bin ich bis jetzt noch nicht gekommen."
Quelle: Münsterländische Volkszeitung vom 7.10.2015. Autorin: Lena Völkening.